Am Sonntag, 22. November 2020, feierte unsere
Kirchengemeinde das Patronatsfest der Filialkirche St. Elisabeth in Bad
Emstal-Merxhausen im Rahmen eines Familiengottesdienstes.
Stadtpfarrer Geistlicher Rat W. Johannes Kowal begrüßte die
anwesenden Gläubigen und insbesondere die Kommunionkinder des nächsten Jahres,
die sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligten, aufs herzlichste.
Leider konnte er die Kommunionkinder aus Naumburg nicht begrüßen, ein Lehrkörper von der Elbetalschule wurde positiv auf Corona gestestet, und deswegen befinden sie sich wegen der Corona-Pandemie in Quarantäne.
In einem Legspiel brachte Gemeoindereferentin Gisela Mihm gemeinsam mit Frau Mielke und Frau Rößler den Kommunionkindern das Leben der Heiligen
Elisabeth etwas näher.
Die heilige Elisabeth, in Ungarn geboren, kam mit vier
Jahren nach Thüringen. Dort ist sie auf Schloss Wartburg groß geworden. Zu
keiner Zeit hat sie sich etwas darauf eingebildet, dass sie Königstochter war
und Fürstin werden sollte. Als Mädchen war sie einfach und gläubig zugleich,
und oft hat sie ihre kleine Krone, den Ring und die Perlenschnur vor einem
Kreuz Jesus Christus ehrend zu Füßen gelegt.
Sehr früh ist Elisabeth die Frau des Landgrafen Ludwig von
Thüringen geworden. Sie lebten in einer sehr glücklichen Ehe, so wie zwei Königskinder,
die sich sehr lieb haben, und bekamen drei Kinder. Selten sind ein Mann und
eine Frau so froh übereinander gewesen als Ludwig und Elisabeth von Thüringen
im Kreis ihrer Kinder. So groß war das Glück, dass Elisabeth alles Liebe und
Gute den leidgeprüften Menschen ihrer Zeit weitergeben wollte.
Jeden Tag hatten sie genug zum Essen und oft wurde auf der
Burg gefeiert. Eines Tages machte Elisabeth einen Ausflug in das Dorf unterhalb
des Burgberges. Die Hütten waren ärmlich, überall war es matschig und dreckig,
die Menschen trugen zerlumpte Kleider und hatten nichts zu essen. Sie begegnet
einem kranken Mädchen, das irgendwo in der Gosse lag. Elisabeth ging zu ihr und
fragte sie:“ Mein Kind, was fehlt dir? Du bist ja ganz heiß. Vor lauter Hunger
hast du Fieber. Sei ganz ruhig, ich werde dir helfen“.
Elisabeth überlegt nicht lange und gab dem Kind zu Essen und
zu Trinken. In ihrem Korb hatte sie zufällig noch etwas Brot und Wasser dabei. Auf
dem Heimweg zurück zur Burg überlegte Elisabeth: So viel Armut in unserem Land.
Wie ist das nur möglich? Es gibt doch eigentlich genug zum Essen für alle.
Darüber muss ich unbedingt mit meinem Mann Ludwig sprechen. Elisabeth geht nach
Hause und erzählt Ludwig von den armen Kindern im Dorf.
Er riss ihr den Korb aus den Händen und schaut hinein.
Elisabeth hatte Angst, denn tatsächlich hatte sie wieder heimlich Essen aus der
Vorratsammer für die Armen mitgenommen. Aber der störrische Landgraf blickte
nur ganz verwundert auf und war sprachlos. Im Korb war kein Brot, sondern
wunderschöne, duftende Rosen. Ein Wunder für Elisabeth! So wie Elisabeth die
Not der Armen gesehen hat und geholfen hat, so hat auch Gott Elisabeths Not
gesehen und geholfen.
Nach dem Gottesdienst konnte jeder Gottesdienstbesucher ein Brötchen mit nach Hause nehmen, denn das schon zur Tradition gewordene gemeinsame Frühstück in St. Elisabeth fiel der Corona-Pandemie zum Opfer.
Allen, die das Patronatsfest mitgestalteten, sei hier
herzlichste gedankt.