Die Chorfenster in St. Crescentius

Die Chorfenster in St. Crescentius

Die länglichen Chorfenster in St. Crescentius wurden in den Jahren 1896/97 im Rahmen einer großen Innenrenovierung eingesetzt. Die Gestaltung und Herstellung wurde von der Firma Heinrich Ely aus Kassel-Wehlheiden ausgeführt.


Das mittlere Fenster zeigt die ursprüngliche Form der Chorfenster. Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst bei der Renovierung in 1991 wieder geöffnet und das Maßwerk erneuert.

Linkes Chorfenster

In diesem Fenster ist ganz links die heilige Lioba, eine Ordensschwester dargestellt.


Heilige Lioba: geboren um 710, stammte aus einer vornehmen   angelsächsischen Familie. Sie wurde Nonne im Kloster Wimborne. Bonifatius, der mit Lioba verwandt war, rief sie auf das Festland, um   ihm bei seinem Missionswerk zu helfen. Er bestellte sie um 735 zur ersten Äbtissin des Klosters Tauberbischofsheim. Lioba war in   Wissenschaften und Kunst hochgebildet, angesehen als Lehrerin und   Erzieherin, von einem heitern Charakter. Sie starb am 28. September um 782 und wurde in Fulda neben ihrem Onkel oder Cousin Bonifatius beigesetzt. Rabanus Maurus übertrug ihre Gebeine 838 in die Krypta der Kirche auf dem Petersberg.


Dann folgt rechts daneben der heilige Josef.


Im Neuen Testament heißt es bei Johannes, Josef sei von der Bevölkerung als der Vater Jesu angesehen worden (Joh 1,45 EU: „Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs“)Die Evangelisten Matthäus (Mt 1,18 EU) und Lukas (Lk 1,35 EU) betonen hingegen, dass Josef lediglich der gesetzliche Vater Jesu gewesen sei, da Maria diesen nicht durch menschliche Zeugung, sondern durch die Wirkung des Heiligen Geistes empfangen habe. Dem folgt die kirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt.


Gedenktage: 19. März und 1. Mai


Neben dem Josefstag am 19. März wird seit 1955 auch der 1. Mai als "Josef der Arbeiter" gefeiert. Papst Pius XII. hat den seit 1889 als "Kampftag der Arbeiter" begangenen Tag als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft eingeführt. Damit soll der Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusst gemacht werden. Josef ist Patron der Ehepaare und der Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter, Ingenieure, zudem Schutzheiliger in Wohnungsnot, in Versuchungen und verzweifelten Lagen sowie für einen friedlichen Tod.

 

Mittleres Chorfenster

Das mittlere Fenster zeigt die ursprüngliche Form der Chorfenster in St. Crescentius.


Es war eine lange Zeit zugemauert und wurde erst 1991 wieder geöffnet und das Maßwerk erneuert.


Die Glasgestaltung stammt von Nikolaus Bette aus Essen. Sie greift Bilder aus der Offenbarung des Johannes auf. In der Mitte Christus als Allherrscher in der „Mandorla“, umgeben von den Engeln, welche die sieben Schalen des Zornes beim Endgericht ausgießen. Darunter das „gläserne Meer“.


Im Oberteil die sieben Flammen, die vor dem Thron Gottes brennen, ganz oben im Vierpass der Grundriss der Heiligen Stadt Jerusalem.

 

Chorfenster rechts neben dem Mittelfenster.

Ganz rechts ist der heilige Kaiser Heinrich II abgebildet.


Heiliger Kaiser Heinrich II.: geboren am 6. Mai 973 zu Hildesheim, erhielt seine Erziehung durch Bischof Wolfgang von Regensburg und Abt Ramwold von St.-Emmeram. 995 folgte er seinem Vater Heinrich dem Zänker als Herzog von Bayern. Nach dem Tod Ottos III. 1003 erlangte er auch die deutsche Königswürde. Durch kluge Politik und energisches Handeln sicherte er dem Reich im Inneren und an den Grenzen den Frieden. 1014 wurde er mit seiner Gemahlin Kunigunde in Rom zum Kaiser gekrönt. Die Bistümer besetzte er mit seinen Anhängern und schuf sich so in der Reichskirche eine sichere Grundlage seiner königlichen Macht. Die von Gorze und St.-Maximin in Trier ausgehende Reformbewegung der Klöster förderte er. 1007 gründete er vorwiegend für die Slawenmission das Bistum Bamberg, nachdem er schon 1004 das Bistum Merseburg wiederhergestellt hatte. Heinrich starb am 13. Juli 1024 in der Pfalz Grona bei Göttingen und wurde im Dom zu Bamberg bestattet.


Daneben die heilige Elisabeth von Thüringen.


Heilige Elisabeth von Thüringen: geboren 1207 als Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und seiner Gemahlin Gertrud von Andechs, wurde im Alter von einem Jahr mit dem späteren Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen verlobt und 1211 nach Thüringen gebracht, wo sie von der frommen Landgräfin Sophie erzogen wurde. 1221 heiratete Elisabeth Ludwig und schenkte ihm in glücklicher Ehe drei Kinder, den späteren Landgrafen Hermann, Sophie, die Herzogin von Brabant wurde, und Gertrud, nachher Meisterin von Altenberg. Als Ludwig bei dem Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. am 11. Juli 1227 in Italien gestorben war, wurde Elisabeth von ihrem Schwager Heinrich Raspe ihres Wittums beraubt, musste die Wartburg verlassen und geriet in größte Not. Ihre Verwandten und ihr Beichtvater Konrad von Marburg zwangen Heinrich, Elisabeth eine Abfindung zu geben. Mit diesen Gütern gründete sie ein Spital in Marburg, wo sie die Armen und Kranken pflegte. 1228 legte Elisabeth das Gelübde der Armut und Weltentsagung ab und wurde Franziskaner-Terziarin. Am 17. November 1231 gestorben, wurde sie am 19. desselben Monats in der Kapelle des Franziskushospitals beigesetzt. Bereits am 27. Mai 1235 wurde sie heiliggesprochen.

 

Linkes Chorfenster

Auf der rechten Seite des Fensters sieht man den heiligen Bonifatius den Apostel der Deutschen.


Heiliger Bonifatius: geboren um 672/673 in Crediton (Grafschaft Wessex), stammte aus angelsächsischem Adel. Er wurde Mönch und Leiter der Klosterschule in Nursling. 716 ging er nach Friesland, um das Evangelium zu verkünden. Papst Gregor II. beauftragte ihn 719 mit der Germanenmission, weihte ihn 722 zum Bischof; Gregor III. ernannte ihn 732 zum Erzbischof und bestellte ihn 738 zum päpstlichen Legaten für Germanien. Bonifatius predigte mit großem Erfolg in Hessen und Thüringen, gründete die Klöster Amöneburg, Ohrdruf, Fritzlar, Tauberbischofsheim, Kitzingen und Ochsenfurt. Bereits im Jahr 723 fand durch Bonifatius die legendäre Fällung der Donareiche in Geismar bei Fritzlar statt, mit dessen Holz eine Vorgängerkirche des heutigen St.-Petrus-Doms gebaut worden sei. Seit 738 ordnete er die Kirche Bayerns durch Errichtung der Bistümer Salzburg, Regensburg und Passau. Ab 742 gründete er weiter die Bistümer Würzburg, Büraberg und Erfurt.

Auf dem Weg zu einer Firmung friesischer Christen wurde er am Morgen des 5. Juni 754 oder 755 zusammen mit seinen Begleitern am Ufer des Flusses Boorne bei Dokkum von Gegnern der christlich-fränkischen Missionierung erschlagen.

Er wird seit dem 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche als „Apostel der Deutschen“ verehrt.

 

Rechts neben ihm ist sein Freund, der heilige Sturmius abgebildet.


Heiliger Sturmius: aus bayerischem Adel um 710 in Oberösterreich geboren, lernte Bonifatius bei dessen erstem Aufenthalt in Bayern kennen. Bonifatius nahm ihn mit nach Fritzlar, wo er im Kloster von Abt Wigbert ausgebildet und in die Welt der Bibel ebenso eingeführt wurde wie in mönchisches Leben; Sturmius wurde als Bonifatius' Lieblingsschüler bezeichnet. Wohl 739 in Fritzlar zum Priester geweiht, wirkte er zunächst als Missionar im heutigen Hochsauerland, dann lebte er drei Jahre lang als Einsiedler, bis Bonifatius ihn mit der Missionsarbeit in Hessen beauftragte. In einer völlig verwüsteten Gegend errichtete Sturmius 744 im Auftrag von Bonifatius mit sieben Gefährten auf einem Gelände an der Fulda ein Kloster, dessen Abt er wurde.

Das Kloster Fulda wurde unter Sturmius' Leitung zu einem der bedeutendsten Klöster im Mittelalter. 779 begleitete Sturmius König Karl den Großen auf dessen Feldzug gegen die Sachsen. Er kehrte krank nach Fulda zurück, bald darauf starb er am 10. Dezember 779 und wurde neben Bonifatius beigesetzt.

 
 

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W. Johannes Kowal
Stadtpfarrer, Geistlicher Rat

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