So mancher Mythos rankt sich um den Naumburger Weingarten.
Dass der Name daher rühre, dass die Naumburger nach dem
großen Stadtbrand im Jahr 1684 hier oben auf der Anhöhe nahe dem Weidelsberg
beweinten, wie ihre Häuser in Schutt und Asche fielen, gehört dazu.
Tatsächlich ist der Ort, an dem einst Weinstöcke standen,
ein besonderer, heute vor allem wegen der Weingartenkapelle, die vor 100 Jahren
geweiht wurde. Im Jubiläumsjahr gab es inzwischen einige Veranstaltungen, die
dieses Ereignis aufgriffen und das kleine Gotteshaus noch stärker in den Fokus
rückten.
Zum Abschluss der Feierlichkeiten feierte Bischof Dr.
Michael Gerber am Samstag, 16. September 2023 bei herrlichsten Spätsommerwetter,
anlässlich des Jubiläums mit der katholischen Kirchengemeinde St. Crescentius
ein festliches Pontifikalamt in der Weingartenkapelle, welches wegen der
räumlichen Einschränkung auch live nach außen übertragen wurde.
Mitzelebranten waren Stadtpfarrer Geistlicher Rat W.
Johannes Kowal, Stadtpfarrer i.R. Geistlicher Rat Ulrich Trzeciok und Diakon
Alexander von Rüden.
In seiner Predigt ging Bischof Gerber auf die wunderbare
Weinvermehrung ( Johannes 2, 1-11) ein. Dabei unterstrich
er an manchen Beispielen wie z.B. der Riesling Rebe, dass aus zwei Wunden auch
etwas wunderbar Neues entstehen kann.
Parallel stand ein Kindergottesdienst auf dem Gelände der
Weingartenkapelle auf dem Programm. Zum Abschluss begrüßten auch die Kinder
Bischof Gerber in der Kapelle.
Das Pontifikalamt wurde von der Naumburger TonArt unter dem
Dirigenten Alfons Steier musikalisch begleitet. An der Orgel Darius Sälzer.
Nach dem Pontifikalamt, dem Höhepunkt des Jubiläumsjahres,
fand ein Festbetrieb auf dem Gelände der Weingartenkapelle statt, für die
musikalische Unterhaltung sorgte die Naumburger Stadtkapelle. Bischof Gerber
nahm sich beim Festbetrieb noch ausgiebig Zeit und so kam manch interessantes
Gespräch mit den Naumburger Bürgern und Gästen zu Stande.
Ebenfalls im Angebot stand an diesem Tag eine Präsentation
von Bildern und Erfahrungsgeschichten rund um die gefeierte Kapelle, die am 29.
Juli 1923 der „Heiligen Maria, Mutter vom Guten Rat“ geweiht und im Baustil des
Neo-Barocks errichtet wurde.
Stadtpfarrer Kowal bedankt sich bei Allen, die für die Organisation,
den Aufbau und die Durchführung der Feierlichkeiten verantwortlich waren und allen
Helfern ganz herzlich.
Die Weingartenkapelle im Laufe der Zeit