Die Weingartenkapelle zu Naumburg geweiht zu Ehren der Gottesmutter Maria

Die Weingartenkapelle zu Naumburg
Die Weingartenkapelle zu Naumburg
 

Frühere Kapellengebäude

Die heute auf dem Weingartenhügel stehende Kapelle hatte zwei Vorgängerbauten. Es gibt widersprüchliche Nachrichten darüber, wann die erste Kapelle hier errichtet worden ist. Die zuverlässigsten Nachrichten deuten darauf hin, dass die älteste Kapelle ein schlichter Holzbau war, mit einem kleinen, bescheidenen Andachtsraum, der auf Anregung des aus Naumburg gebürtigen Geistlichen Frantz Asselen während seiner Kaplanszeit hier in Naumburg vor 1739 errichtet worden ist.
In den 1820er Jahren war sie baufällig gworden. Aus den darüber erhaltenen Unterlagen lassen sich eine Kantenlänge des Gebäudes von etwa 7,5 m und ein Flächeninhalt von knapp 4 m² errechnen.
1828 wurde sie abgebrochen, zwei Jahre darauf wurde die neue Kapelle etwas größer in Fachwerk errichtet.
Eingeweiht wurde sie am 25.6.1830 durch den neuen Fuldaer Bischof Rieger, dessen Bruder Bäckermeister in Naumburg war.
Der Weingartenhügel wurde 1852 mit Nadelhölzern bepflanzt. Ein Foto zeigt die Kapelle im Jahr 1911 als verputzten längsrechteckigen Fachwerkbau auf einem Sandsteinsockel. Der zweiflügelige Eingang zur Kapelle befand sich mittig an einer Schmalseite des Gebäudes, die als Wetterseite einen Ziegelbehang hatte. Die Längsseite der Kapelle zeigte zwei Fensteröffnungen, dazwischen war das Kruzifix an der Außenwand befestigt.
Das Walmdach hatte eine Bieberschwanzdeckung, es trug im Osten ein geschmiedetes Kreuz. Die Kapelle hatte keinen Dachreiter und damit auch keine Glocke.


Die heutige Weingartenkapelle

1921 wurde mit den Bauarbeiten nach den Plänen des Architekten Julius Reuter aus Fritzlar begonnen, wozu zahlreiche nach Amerika ausgewanderte Naumburger Geldspenden gaben.
Es war beabsichtigt, dass die neue Kapelle wie ihre Vorgängerin eine Wallfahrtskapelle zu Ehren der lieben Gottesmutter und außerdem ein Denkmal zur bleibenden Erinnerung an den großen Weltkrieg, an die Gefallenen und Vermissten, sowie an die glücklich heimgekehrten Soldaten unserer Gemeinde sein soll.
Der Grundstein wurde am 24. Juli. 1921 gelegt.
Über die Baumaßnahme selbst und insbesondere über Baudetails bestanden einige Differenzen mit den staatlichen Bau- und Denkmalsbehörden.
Das Regierungspräsidium in Kassel beklagte gegenüber dem Generalvikariat in Fulda zudem, dass der Kapellenneubau sich nicht in das Landschaftsbild einfüge.
Am 29. Juli 1923 konnte die dritte Weingartenkapelle durch Stadtpfarrer Ernst mit Zustimmung des Bischofs aus Fulda der Sancta Maria, mater boni consilii geweiht werden.
Das Kapellengebäude wurde im Baustil des Neo-Barock errichtet, womit man – vielleicht unbeabsichtigt – eine Parallele zum Stadtbrand gezogen hatte, in dessen Zuge die Stadt ganz überwiegend im Stil des Barock wiederaufgebaut worden ist.
In den Jahren 1984-88 hat der katholische Bürgerverein das Hauptdach mit Schiefer neu eingedeckt. Danach begannen die Mitglieder des Vereins im Herbst 1994 mit der Innenrenovierung.
Im Jahr 2012 konnten die „Sieben Fußfälle“, die im Jahr 2005 zerstört wurden, und sich auf dem Kreuzweg hinter der Kapelle befinden, der Öffentlichkeit wieder übergeben werden. Die Vorlagen der Reliefs wurden von Stadtpfarrer W. Johannes Kowal in Holz angefertigt.

Der Hauptaltar stellt die Heilige Familie dar und wurde nach einem Bild von Franz Ittenbach und wurde von der Firma Georg Busch & Söhne in Groß-Steinheim am Main gefertigt.
Der Hauptaltar stellt die Heilige Familie dar und wurde nach einem Bild von Franz Ittenbach und wurde von der Firma Georg Busch & Söhne in Groß-Steinheim am Main gefertigt.
Der rechte Seitenaltar zeigt Maria als „Mutter vom guten Rat“, er stammt aus Fritzlar und ist über 300 Jahre alt.
Der rechte Seitenaltar zeigt Maria als „Mutter vom guten Rat“, er stammt aus Fritzlar und ist über 300 Jahre alt.
Auf dem linken Seitenaltar ist der gekreutigte Jesus dargestellt
Auf dem linken Seitenaltar ist der gekreutigte Jesus dargestellt
Gedenktafel an die Gefallenen und Vermissten unserer Stadt aus dem Ersten Weltkrieg.
Gedenktafel an die Gefallenen und Vermissten unserer Stadt aus dem Ersten Weltkrieg.
Die Holzplastik der Heiligen Mutter Anna (rechts) ist von einem ungarischen Künstler aus unserer Partnerstadt Komárom geschnitzt worden.
Die Holzplastik der Heiligen Mutter Anna (rechts) ist von einem ungarischen Künstler aus unserer Partnerstadt Komárom geschnitzt worden.
Die Holzplastik der Madonna (links) ist von einem ungarischen Künstler aus unserer Partnerstadt Komárom geschnitzt worden.
Die Holzplastik der Madonna (links) ist von einem ungarischen Künstler aus unserer Partnerstadt Komárom geschnitzt worden.
Gedenktafel an die Gefallenen und Vermissten unserer Stadt aus dem Zweiten Weltkrieg.
Gedenktafel an die Gefallenen und Vermissten unserer Stadt aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die hinteren Fenster im Kappellenvorraum wurden 2002 eingefügt. Das obere Bild zeigt das Fenster hinten rechts, es wurde von der Naumburger Jägerschaft im Jahr 2002 gespendet. Das untere Bild zeigt das Fenster hinten links, es wurde vom Katholischen Bürgerverein 1875 im  Jahr 2002 gespendet.
Die hinteren Fenster im Kappellenvorraum wurden 2002 eingefügt. Das obere Bild zeigt das Fenster hinten rechts, es wurde von der Naumburger Jägerschaft im Jahr 2002 gespendet. Das untere Bild zeigt das Fenster hinten links, es wurde vom Katholischen Bürgerverein 1875 im Jahr 2002 gespendet.
Heute dient die Kapelle als Gebetsstätte und beliebte Hochzeitskapelle. Sie ist von Ostern bis Ende Oktober an den Wochenenden geöffnet.
Heute dient die Kapelle als Gebetsstätte und beliebte Hochzeitskapelle. Sie ist von Ostern bis Ende Oktober an den Wochenenden geöffnet.
Blick auf Naumburg 
Blick auf Naumburg
 

Hier oben haben Sie eine wunderschöne Aussicht.
Wenn man die Kirche und die ganze Stadt von hier beobachtet, denkt man, Gottes schöpferische Kraft hat keine Grenzen.


Stadtpfarrer
W. Johannes Kowal

 

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Ich möchte mich bei all denen, die durch das Erstellen von Textbeiträgen, Filmen und Bildern unseren Internetauftritt ermöglichen, recht herzlich bedanken.


W. Johannes Kowal
Stadtpfarrer, Geistlicher Rat

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