Jährlich am ersten Freitag im März wird der Weltgebetstag
der Frauen in über 120 Ländern begangen. Lieder und Gebete dieses
Gottesdienstes werden in jedem Jahr von Frauen eines anderen Landes
vorbereitet.
In diesem Jahr war das Themenland Simbabwe.
Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball …
… und verbindet Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt
miteinander!
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit
über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von
Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft.
Frauen
aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur
Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt
Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die
Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege
zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die
Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation
in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut.
Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende
Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu
bewältigen haben.
Die
Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und
Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen.
Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.
Dass
Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu:
Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien,
bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert
Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Noch
heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von
dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf
das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.
Die
Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und
nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der
Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in
Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um
ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den
Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von
Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit
Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
An dieser Stelle sei allen, die an der Vorbereitung und
Durchführung des Gottesdienstes beteiligt waren, herzlichst gedankt.