Fulda/Hanau/Kassel/Marburg (bpf).
Ein großer Festtag für das ganze Bistum Fulda steht bevor: Am Sonntag, 31.
März, wird der neue Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber (49) im Hohen Dom zu
Fulda feierlich in sein Amt eingeführt. Die Amtseinführung erfolgt um 15 Uhr
durch den zuständigen Metropoliten, Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn),
im Rahmen eines festlichen Pontifikalamts. Das HR-Fernsehen überträgt den
Gottesdienst live aus dem Fuldaer Dom. Es werden mehr als 1.000 Gäste erwartet.
Zur Amtseinführung des neuen Oberhirten werden der Apostolische Nuntius in
Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović (Berlin), und zahlreiche Bischöfe
und Weihbischöfe sowie ökumenische Vertreter und Gäste aus Gesellschaft und
Politik erwartet, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Reinhard Kardinal Marx (München), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier
(CDU) und der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck,
Prof. Dr. Martin Hein. Bereits ab 14.30 Uhr findet im Dom eine Einstimmung mit
Gebet und Musik statt. Die Amtseinführung wird auf Bildschirme auf den
Domvorplatz sowie in die Stadtpfarrkirche übertragen.
Die Feier der Amtseinführung ist
bewusst hineingestellt in die auf den heiligen Bonifatius, den Apostel der
Deutschen und Patron des Bistums, zurückreichende 1275-jährige Tradition von
Kloster, Fürstabtei und Bistum Fulda. So wird in der Liturgie der aus dem 12.
Jahrhundert stammende altehrwürdige Stab der Fuldaer Äbte und Bischöfe,
gemeinhin als „Bonifatiusstab“ bezeichnet, Verwendung finden. Außerdem wird
eine der drei erhaltenen Bonifatiushandschriften, die in Fulda aufbewahrt
werden, der sogenannte Ragyndrudis-Codex aus dem 8. Jahrhundert, ausgestellt.
Der Überlieferung nach hat der heilige Bonifatius dieses Buch bei seinem Martyrium
schützend über sich gehalten.
Der neue Bischof zieht von der
Theologischen Fakultät zum bereits geöffneten Hauptportal des Fuldaer Domes, wo
ihn das Domkapitel erwartet. Nach dem Einzug in die Kathedralkirche eröffnet
Erzbischof Becker den Gottesdienst. Der päpstliche Nuntius übergibt das
päpstliche Ernennungsschreiben an den neuen Bischof. Dieser gibt es an
Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein weiter, der es den Mitgliedern des
Domkapitels zeigt. Anschließend verliest Dompräbendat Pfarrer Thomas Renze die
deutsche Übersetzung des lateinischen Dokuments am Ambo. Sodann übergibt der
Paderborner Erzbischof Bischof Gerber den Bonifatiusstab und geleitet ihn zur
Kathedra. Dort nimmt der Bischof Platz. Über dem Bischofsstuhl ist bereits sein
neues Wappen angebracht. Als Zeichen der Gemeinschaft geben nun Vertreter des
Klerus und des Volkes Gottes dem neuen Bischof die Hand.
Bischof Dr. Gerber feiert den
Gottesdienst in Konzelebration mit Erzbischof Becker und Nuntius Erzbischof
Eterović, Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Bischof
em. Heinz Josef Algermissen, Erzbischof Stephan Burger und Erzbischof em. Dr.
Robert Zollitsch (beide Freiburg), Dr. Christian Löhr, Leiter der
Priestergemeinschaft Schönstatt, sowie Pfarrer i. R. Bernhard Pfefferle,
Taufpriester von Bischof Gerber, Pfarrer Lukas Wehrle (Oberkirch),
Heimatpfarrer von Bischof Gerber, und Pfarrer Sebastian Blümel (Marburg),
Sprecher des letzten Priesterrates. Als Diakon wird Michael Huf, Referent für
die Ständigen Diakone im Bistum Fulda, in der Eucharistiefeier assistieren. Im
Rahmen der Messfeier wird Bischof Gerber auch seine erste Predigt als
Diözesanbischof halten. Der Fuldaer Domchor und der Jugendkathedralchor unter
der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber werden in dem Pontifikalamt
Teile aus der „Messe en Mi“ von L. de Saint-Martin singen. Dazu kommen „Entrata
festiva“ von F. Peeters, „Deo dicamus gratias“ von G. A. Homilius, das
„Cantique de Jean Racine“ von G. Fauré, das „Ubi caritas“ von O. Gjeilo sowie
weitere Chorsätze im Wechsel mit der Gemeinde. Bei dem Festgottesdienst wird
ein Bläserensemble mitwirken; an der Domorgel Domorganist Prof. Hans-Jürgen
Kaiser, an der Chororgel Andreas Schneidewind (Schlüchtern).
Grußworte sprechen am Ende des
Gottesdienstes der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx,
Ministerpräsident Bouffier und Landesbischof Dr. Hein. Danach wird Bischof Dr.
Gerber als erste Amtshandlung seinen Generalvikar, den Offizial und die
Bischofsvikare ernennen bzw. bestätigen und schließlich den Segen mit dem
Bonifatiusstab erteilen.
Der Domplatz ist aus Anlass der
Amtseinführung zum Parken freigegeben. Die Gläubigen werden gebeten, möglichst
frühzeitig zum Dom zu kommen, da Sitz- und Stehplätze beschränkt sind. Im
Anschluss an den Festgottesdienst sind alle Gläubigen zur Begegnung mit Bischof
Dr. Gerber in das Bischöfliche Priesterseminar eingeladen.
Papst Franziskus hatte den
Freiburger Weihbischof Dr. Gerber am 13. Dezember letzten Jahres als bislang
jüngsten deutschen Bischof zum Oberhirten der Diözese Fulda ernannt. Er ist
damit Nachfolger von Bischof Algermissen, der am 5. Juni 2018 in den Ruhestand
gegangen war. Mit der Amtsübernahme durch Bischof Gerber erlischt das Amt des
Diözesanadministrators, das Weihbischof Diez seit Juni innehatte. Nach weniger
als zehn Monaten Sedisvakanz hat die Diözese des heiligen Bonifatius dann
wieder einen residierenden Diözesanbischof.
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Text- und Bilquelle: Bistum Fulda
Bekanntgabe durch Domdechant Prof. Kathrein im Fuldaer Dom
Dr. Michael Gerber, Weihbischof im Bistum Freiburg, wird
neuen Bischof von Fulda
Rom/Fulda/Freiburg (bpf). Papst Franziskus hat den
Freiburger Weihbischof Dr. Michael Gerber (48), nach Wahl durch das Fuldaer
Domkapitel zum neuen Bischof von Fulda ernannt. Die Ernennung wurde am
Donnerstag, 13. Dezember, in Rom, Fulda und Freiburg zeitgleich um 12 Uhr
bekanntgegeben. In der Bonifatiusgruft im Hohen Dom zu Fulda verkündete
Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein die Ernennung im Anschluss an das
Angelus-Gebet. „Das Domkapitel gibt mit Dank gegenüber Gott und Papst
Franziskus bekannt, dass der Heilige Vater Seine Exzellenz, den Hochwürdigsten
Herrn Weihbischof Dr. Michael Gerber aus der Erzdiözese Freiburg im Breisgau
zum neuen Bischof von Fulda ernannt hat“, sagte der Domdechant. Gerber wird
Nachfolger des emeritierten Bischofs von Fulda, Heinz Josef Algermissen, dessen
altersbedingten Rücktritt der Papst am 5. Juni 2018 angenommen hatte.
Der Termin der Amtseinführung des neuen Oberhirten steht
noch nicht fest. Diese wird in Absprache mit dem Ernannten im neuen Jahr
erfolgen. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wird Bischof Dr. Gerber
dann nach Überreichung des päpstlichen Ernennungsschreibens an das Fuldaer
Domkapitel von seiner Diözese „Besitz ergreifen“. Bis dahin wird das Bistum
weiterhin von Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez
geleitet.
Der neu ernannte Fuldaer Bischof wurde am 15. Januar 1970 in
Oberkirch geboren. Nach Studien in Freiburg im Breisgau und in Rom wurde er am
11. Mai 1997 zum Priester für die Erzdiözese Freiburg geweiht. Danach war er
zwei Jahre als Vikar in Malsch bei Ettlingen und weitere zwei Jahre als
priesterlicher Mitarbeiter an der Katholischen Hochschulgemeinde
PH/Littenweiler tätig. Von 2001 bis 2011 war er stellvertretender Leiter im
Collegium Borromaeum in Freiburg. Im Jahr 2007 promovierte er im Fach Theologie
an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. Von 2011 an war er
Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars in Freiburg. Von 2006 bis 2013 war
er auch Mitglied des Leitungsteams des Schönstatt-Instituts. Am 12. Juni 2013
ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof von Migirpa und zum
Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg im Breisgau. Am 8. September 2013 wurde
er zum Bischof geweiht. Seit 2014 ist er Bischofsvikar für Gemeinschaften und
Personen des geweihten Lebens, Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen und
seit 2015 Bischofsvikar für den Bereich Pastorale Aus- und Weiterbildung in der
Erzdiözese Freiburg. Weihbischof Dr. Gerber arbeitet seit September 2016 in der
Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Bischofskonferenz
mit. Außerdem wurde er in die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.
„Das Domkapitel heißt unseren neuen Bischof herzlich
willkommen und bittet die Gläubigen um ihr Gebet und Wohlwollen für unseren
neuen Bischof“, erklärte Domdechant Prof. Kathrein. Am Donnerstag, 20.
Dezember, wird Bischof Dr. Gerber um 13 Uhr am Grab des heiligen Bonifatius den
bischöflichen Segen erteilen. Dazu ergeht hiermit an alle Gläubigen herzliche
Einladung.
18. Bischof von Fulda und 97. Oberhirte seit dem hl.
Sturmius
Bischof Dr. Gerber ist der 97. Oberhirte seit dem heiligen
Sturmius und der 18. Bischof von Fulda seit der Bistumsgründung im Jahr 1752.
Er übernimmt eine Diözese mit 389.840 Katholiken (Stand: 31. Dezember 2017) bei
einer Gesamtbevölkerung von 1.720.203 Menschen. Das Bistum Fulda erstreckt sich
vom nordhessischen Bad Karlshafen bis in den Frankfurter Stadtteil
Bergen-Enkheim und von der Universitätsstadt Marburg in Oberhessen bis nach
Geisa im Thüringer Land auf einer Fläche von 10.318 Quadratkilometern. Fulda
ist ein Diasporabistum, in dem die Katholiken insgesamt in einer Minderheit
sind, wenn auch mit regional starken Unterschied
Das Bistum gliedert sich derzeit in zehn Dekanate, 43
Pastoralverbünde und 274 Kirchengemeinden. Zum Presbyterium der Diözese gehören
262 Priester, inklusive solche im Ruhestand, und 34 Ordenspriester. 21
Ordensgemeinschaften mit 183 Ordensschwestern und 25 Ordensbrüdern sind hier
vertreten. Die Zahl der Ständigen Diakone beläuft sich auf 58, von denen 42 im
aktiven Dienst tätig sind. Die Diözese hat 125 Gemeindereferentinnen und 29
Pastoralreferentinnen und -referenten. Pfingsten 2017 setzte Bischof Algermissen
die sogenannten Strategischen Ziele zur Neuausrichtung der Seelsorge im Bistum
Fulda in Kraft. Sie sind der Abschluss eines längeren Prozesses und beinhalten
konkret überprüfbare Schritte bis 2030.
Bereits 2002 hatte Bischof Algermissen nach seiner
Amtsübernahme den Pastoralen Prozess zur Sicherung einer zukunftsfähigen Kirche
von Fulda eingeleitet, der zur Gründung von zurzeit 43 Pastoralverbünden von
Kirchengemeinden führte. An diesen Pastoralverbünden sollen sich die künftig zu
errichtenden größeren Pfarreien orientieren.
Es fällt mir nicht leicht, vieles, was mir in den
vergangenen Jahren im Erzbistum Freiburg wertvoll geworden ist, zurück zu
lassen. Mit vielen Menschen bin ich Wege gegangen, die mein Leben sehr
bereichert haben und die mein Selbstverständnis als Priester und Bischof in
der Kirche von heute entscheidend geprägt haben. Ihnen allen bin ich sehr
dankbar. Sie haben mir vieles mit in mein „Gepäck" gegeben, das ich nun
auch mit nach Fulda nehmen darf. Viele Wege und Prozesse hätte ich gerne auch
künftig mitgestaltet. So hoffe ich, dass es mir in den verbleibenden Wochen in
Freiburg noch gelingt, den einen oder anderen Vorgang an einen guten Punkt zu
bringen. Danken möchte ich Erzbischof Stephan Burger und allen, die im
Erzbistum Verantwortung getragen haben und noch tragen für das Vertrauen, das
sie mir entgegengebracht haben.
Meine Ernennung fällt in die Tage, in denen Pfadfinderinnen
und Pfadfinder das Friedenslicht von Bethlehem in unsere Gemeinden bringen. Für
mich ist das ein wertvolles Zeichen: Wenn der Wind bisweilen auch heftig bläst,
das Licht von Bethlehem findet unaufhaltsam seinen Weg. Wir dürfen uns
entzünden lassen von diesem Licht, dass ER, der Herr selbst ist. In Bonifatius
finden wir einen Heiligen, der ganz von diesem Licht entzündet war und der für
das Evangelium geglüht hat. Ich bin überzeugt, dass im Bistum Fulda viel von
dieser Glut lebendig ist. ,,Und das Wort ist Fleisch geworden..." - so
hören wir es wieder in den kommenden Tagen. Lassen wir uns neu überraschen, wo
SEIN Wort uns heute trifft und was es in uns zum Leuchten und zum Glühen
bringt!
Allen im Bistum Fulda und im Erzbistum Freiburg wünsche ich
von ganzem Herzen ein gnadenreiches und gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr
+ Michael Gerber
Weihbischof in Freiburg, ernannter Bischof von Fulda
Text- und Bilquelle: Bistum Fulda