Das feierliche Pontifikalrequiem wurde von dem Fuldaer
Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez in der Kirche St.
Peter zelebriert, die Beisetzung fand im Anschluss auf dem Friedhof
Gesundbrunnen in Hofgeismar statt. Konzelebranten waren Bischof em. Heinz Josef
Algermissen, der emeritierte Bischof von Erfurt, Prof. Dr. Joachim Wanke, der
ständige Vertreter des Diözesanadministrators Prof. Dr. Gerhard Stanke, der
Pfarrer der örtlichen katholischen Pfarrgemeinde St. Peter, Martin Schöppe
sowie Diakon Franz Reuting.
In seiner Predigt würdigte Diözesanadministrator Weihbischof
Prof. Dr. Karlheinz Diez den Verstorbenen als einen zutiefst gläubigen Mann,
der ganz aus der Verheißung Gottes lebte und als eine herausragende Priester-
und Bischofspersönlichkeit, die ihr Amt mit großer Freude ausübte. Er beschrieb
ihn als einen Seelsorger, der gerne immer nahe an den Menschen war und ihnen
offen und aufmerksam begegnen konnte, in der Sakramentenspendung und in der
Feier der Eucharistie, im gemeinsamen Erleben und Feiern des
Kirchenjahres. Er erinnerte in diesem
Zusammenhang an den bischöflichen Wahlspruch, den Weihbischof Kapp sich gewählt
hatte: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ - ein Spruch aus dem Buch des Propheten
Neremia, der besagt: wer mit Christus verbunden ist, wird in Bedrängnis und
Anfechtung die nötige Kraft und den Mut erhalten, weiterzugehen. Von ihm kommen
Kraft und Stärke.
Diez ging ebenfalls auf das Bild vom Weizenkorn ein, dass
Weihbischof Kapp in sein Wappen aufgenommen und das ihn mit seiner Herkunft und
seiner Tätigkeit als Seelsorger verbunden hatte: „Reiche Frucht soll von seinem
Wirken ausgehen und heute schließt sich sein Lebenskreis, um im Bild des
Weizenkorns zu bleiben, und er wird in die Erde gelegt. Jesus hat das Bild
gebraucht, um sein Leben, seinen Tod, sein Auferstehen zu deuten“, so der
Diözesanadministrator.
Weihbischof Diez beschrieb die eindrucksvollen
Lebensstationen des Verstorbenen, von der Zeit als Kaplan und als Pfarrer in
Bad Orb, der Berufung in das Fuldaer Domkapitel und zum Regens des
Priesterseminars. Er erinnerte an die Ernennung zum Weihbischof von Fulda durch
Papst Paul VI. im Jahr 1976, die Zeit als Bischofsvikar, Leiter der
Personalabteilung und Personalreferent für Geistliche und Laien im pastoralen
Dienst, an die 24 Jahre als Domdechant der Fuldaer Kathedralkirche sowie an die
Zeit nach dem Tod von Erzbischof Johannes Dyba, als er ein gutes Jahr lang als
Diözesanadministrator die Geschicke des Bistums lenkte. Sein Engagement und
Wirken für das ökumenische Miteinander, für das er sich immer wieder und
nachhaltig einsetzte, hob er besonders hervor.
Diez übermittelte auch die Grußworte des apostolischen
Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, über den auch das Beileidstelegramm des
Heiligen Vaters Papst Franziskus ausgehändigt wurde. Darin lässt der Heilige
Vater dem Verstorbenen und der Trauergemeinde seinen apostolischen Segen zuteil
kommen.
An der Trauerfeier und Beisetzung nahmen neben der Familie
viele Priester, Domkapitulare, Ordensleute und Weggefährten teil. Aus dem
Bistum Fulda unter anderem Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein, Domkapitular Christof
Steinert - aus anderen Diözesen
Weihbischof Prof. Dr. Dominicus Meier
(OSB) aus dem Erzbistum Paderborn, aus dem Bistum Limburg der emeritierte
Weihbischof Gerhard Pieschl und der ehemalige Personaldezernent der Diözese,
Domkapitular i.R. Helmut Wanka sowie Domkapitular Christoph Hübenthal aus dem
Bistum Erfurt.
Von politischer Seite waren ferner die beiden ehemaligen
Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und Dr. Wolfgang Hamberger nach
Hofgeismar gekommen.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Sängerinnen und
Sängern des JugendKathedralChores Fulda unter der Leitung von Domkapellmeister
Franz-Peter Huber und von Regionalkantor Thomas Pieper (Orgel). Zur Aufführung
kamen Werke von Howard Goodell (The Lord ist my Sheperd), Heinrich von Herzogenberg
(Selig sind die da Leid tragen), Felix Mendelssohn Bartholdy (Herr, nun lässest
du deinen Diener in Frieden fahren) und Johann Sebastian Bach (Wie schön
leuchtet der Morgenstern).
Weihbischof em. Johannes Kapp war am Samstag, 22. September,
in Kassel im Alter von 89 Jahren verstorben. Er stand im 65. Jahr seiner
Priesterweihe und im 43. Jahr seiner Bischofsweihe.
Textquelle: Bistum Fulda