Am Sonntag, 02. Oktober 2022, feierte unsere Kirchengemeinde
zum Erntedankfest einen ökumenischen Familiengottesdienst auf dem Hof der
Familie Jacobi am Schwimmbad in Naumburg.
Zum Anfang des Gottesdienstes wurde das Naumburger
Erntedanklied gesungen.
Danach hieß Diakon Alexander von Rüden die anwesenden Gläubigen herzlich
willkommen.
Kinder beider Gemeinden brachten zum jeweiligen Buchstaben „ERNTEDANK“
symbolisch einen Gegenstand zum Altar.
Ich bringe ein E. Es steht für die Erde.
Die Erde hast du, Gott, geschaffen. Auf ihr wächst genug,
dass alle Menschen leben können. Du hast sie uns geschenkt. Danke, guter Gott.
Ich bringe das R. Es steht für den Regen.
Ohne Regen und Sonne kann nichts auf der Erde wachsen. Du
hast uns die Sonne und den Regen geschenkt. Danke, guter Gott.
Ich bringe ein N. Es steht für die Nahrung.
Wir Menschen brauchen Nahrung. Du schenkst uns genug zu
essen. Danke, guter Gott.
Ich bringe das T. Es steht für den Tod, für das Sterben in
der Natur.
Der Tod gehört zum Kreislauf des Lebens und der Natur dazu.
Im Herbst sterben die Bäume und Pflanzen ab, damit sie im Frühjahr wieder mit
neuer Kraft blühen und wachsen können. Nur so können wir immer wieder neu
ernten. Du bist der Herr über Tod und Leben, du bist der Herr des Himmels und
der Erde. Danke, guter Gott.
Ich bringe das zweite E. Es steht für die Ernte.
In diesen Tagen bringen wir unsere Ernte ein. Du, Gott,
schenkst uns die Früchte dieser Erde und lässt so viel Gutes für uns wachsen. Danke,
guter Gott.
Ich bringe das D. Es steht für unser Daheim, für unser
Zuhause.
Wir danken dir dafür, dass wir eine Heimat haben, in der wir
uns wohl und sicher fühlen können. Danke, guter Gott.
Ich bringe ein A. Es steht für die Arbeit.
Es braucht viel Zeit und viele Arbeitsschritte, bis wir die
guten Speisen auf dem Tisch haben. Wir danken allen, die dabei geholfen haben. Danke,
guter Gott.
Ich bringe das zweite N. Es steht für die Natur.
Du, hast die Welt wunderbar geschaffen. Die Tiere, die
Blumen und Bäume, die Flüsse und Meere. Danke, guter Gott.
Ich bringe ein K. Es steht für das Korn.
Aus Korn, aus Getreide machen wir Brot. Brot, das uns satt
macht. Brot, das wir teilen können. Danke, guter Gott.
Erntedank 2022
Liebe Gemeinde, wir danken Gott für die
Ernte des Jahres. Umso mehr, da wir begreifen, wie gefährdet alles ist. Danken
und denken gehören zusammen. Wir danken Gott für die Ernte. Und 2022 wissen
wir, dass Wetter und Klima eben nicht mehr nur „gottgegeben“ sind, sondern dass
wir Menschen längst das Wetter und das Klima beeinflussen.
Trotz der neuen Hitzerekorde und der
langen Trockenheit in diesem Sommer ist unser Erntedanktisch voll und schön
geschmückt – ebenso wie die Regale und Kühlschränke bei uns zu Hause.
Im Jahr des Ukrainekriegs, in dem viel mehr Menschen hungern
müssen als sonst, weil das Getreide aus der „Kornkammer Europas“ nicht
exportiert werden kann, wissen wir das umso mehr zu schätzen. Aber jedes
Geschenk verpflichtet und mahnt auch zu einem sorgsamen Umgang.
Die Umstände rund um unsere Ernte dieses Jahres machen uns
in vielerlei Hinsicht nachdenklich, dass die Versorgung mit Nahrung nicht
selbstverständlich ist. Umso mehr sind wir dankbar für alles, was wir haben.
Danke, Gott, für die Ernte, die in diesem Jahr unter den
schwierigen Bedingungen der Trockenheit trotzdem gewachsen ist.
Danke für deine Fürsorge, mit der du mich und viele meiner
Mitmenschen am Leben erhältst.
Danke für deinen „langen Atem mit uns“.
Lass alle Menschen auf dieser Erde „Wind bekommen“ von
deiner Güte und unseren Pflichten. Amen.
Allen, die das Erntedankfest organisiert und gestaltet
haben, sei herzlichst auf diesem Wege gedankt.