Die neue "Lötzerich" Orgel in der Naumburger Stadtpfarrkirche

Die neue "Lötzerich" Orgel in der Naumburger Stadtpfarrkirche

Als Organisten sind in der Stadtpfarrkirche Sankt Crescentius in Naumburg tätig:

Herr Michael Loskant und Herr Helmut Jacobi.


Überlegungen zum Orgelneubau


Für die Zeit der Romantik im Orgelbau und für den Orgelbau Sauers typische Register, wie Flute harmonique, Viola da Gamba, Cornett, Flauto dolce, Geigenprinzipal waren 1946 von dem Orgelbauer Werner Bosch, Kassel- Heiligenrode ausgebaut und durch andere Register ersetzt worden, um „die Orgel den jetzigen Anforderungen anzupassen und für den gottesdienstlichen Gebrauch recht viele Registriermöglichkeiten zu schaffen…“. Das Gehäuse des Schwellwerks wurde in 1961 von der Firma Alban Späth als nicht mehr zeitgemäß ausgebaut.
Der Prinzipal 8‘ im Hauptwerk, ursprünglich aus Zinn, war durch Zinkpfeifen ersetzt worden. Die Pfeifen an der Turmwand, jetzt nicht mehr durch das Schwellwerkgehäuse geschützt, wiesen z.T. Schäden durch ‚Zinnpest‘ auf. Die Orgel war zudem durch die Warmluftheizung, mit der die Kirche im Winter täglich für kurze Zeit aufgeheizt wurde, „verheizt“ worden. Durch das starke Gebläse der Heizung herrschten auf der Orgelempore dicht unter dem Gewölbe oft 25 Grad C, die Kirche kühlte aber auch schnell wieder aus. Zudem beförderte das Heizgebläse verbrannten Staub als Ruß und Kerzenruß nach oben in das offene Orgelgehäuse. Die Luft für den Orgelwind wurde aber aus dem kalten Turm angesaugt. Angesichts der Schäden äußerte sich Prof. Ackermann, der Orgelsachverständige des Bistums:
„Die heutige Orgel ist in einem beklagenswerten Zustand. Wir sind gemeinsam zu folgendem Ergebnis gekommen: Von der vorhandenen Orgel sollten bei einem Neubau nur verwandt werden das sehr schöne neugotische Gehäuse, das zu einem Vollgehäuse ausgebildet werden muss.[...] Die jetzige Disposition ist so nicht mehr zu verantworten, sie muss neu mit den heutigen klanglichen Erkenntnissen erstellt werden.[...] Von dem vorhandenen Pfeifenwerk... sollte, soweit möglich, alles wieder verwandt werden.“ (Aktennotiz Prof. Ackermann vom 03.11.’88)
Herr Loskant wurde aufgefordert, eine Disposition nach seinen Vorstellungen vorzulegen. Am 25.01.89 fand dann ein Gespräch in Fulda statt, in dem der Orgelsachverständige die vorgelegte Disposition billigte. Im Herbst des Jahres kam der neue Orgelsachverständige, Herr Kaiser, nach Naumburg, um sich über den Stand der Dinge zu informieren.
Mittlerweile war seitens der Stadt Naumburg als Baulastträgerin die oftmals verzögerte Ausschreibung über den Neubau der Orgel erfolgt. Bei der Submission am 30.08.89 zeigte sich, dass die Orgelbaufirma Karl Lötzerich aus Wolfhagen/Ippinghausen das kostengünstigste Angebot abgegeben hatte. Nachdem eine Stellungnahme vom Bistum eingeholt worden war, wurde dem Orgelbauer aus der Nachbargemeinde der Auftrag erteilt.
Über Details fanden in der Folgezeit noch eine Fülle von Absprachen zwischen Orgelbaumeister Lötzerich und dem Organisten der Gemeinde, Herrn Loskant, statt. Bauliche Veränderungen, der Neubau der Empore mit neuem Zugang vom Turm aus, machten schon bald Veränderungen in der Planung für das Gehäuse und das Pedal – Teilung in C und Cis – Seite – notwendig.
Am 24.02.92 wurde mit dem Aufbau der Orgel in der Stadtpfarrkirche begonnen und die Orgelweihe fand am11.04.92 durch Herrn Erzbischof Dyba statt.


Textquelle: Michael Loskant


Foccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach gespielt vom Orgelbaumeister Herrn Kozeluh bei der Abschlussfeier zur Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche St. Crescentius in Naumburg.


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W. Johannes Kowal
Stadtpfarrer, Geistlicher Rat

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