„Herzlich willkommen zum Waldadvent für Familien in der Fatima-Grotte in
Naumburg.“ Mit diesen Worten wurden die Besucher des diesjährigen Waldadvents in der Fatima-Grotte begrüßt.
Um
Sterne ging es in der diesjährigen Adventsandacht und zwar um die Sterne, die Gott
zusammen mit Sonne
und Mond geschaffen hat. Es es sind unzählig viele; große und kleine. Sie
leuchten in der Nacht und sorgen so für Licht im Dunkeln. Mehrere Sterne
zusammen bilden Sternbilder. An ihnen kann man sich in der Dunkelheit
orientieren, sie weisen den Weg. Das
war früher, als es noch keine Landkarten und kein Navi gab noch viel wichtiger
als heute.
Nach dem das Weihnachtslied: "Dicke rote Kerzen, Tannenzweigenduft, und ein Hauch von Heimlichkeiten, liegt jetzt in der Luft", wurde in der kerzenbeleuchteten Fatima-Grotte die Geschichte "Der
winzig kleine Stern auf dem Weg zur Kripp" bildhaft erzählt.
Damals, zurzeit, als Jesus
geboren werden sollte, lebte im hintersten Himmelswinkel ein winzig kleiner
Stern.
Er war ein kleiner
Naseweis und sehr neugierig. Von seinem Himmelswinkel aus, hatte er einiges
beobachtet:
Ein Engel war bei Maria
erschienen und hatte ihr gesagt, dass sie ein Kind bekommen wird
und dass dieses Kind Jesus
heißen soll.
Der kleine Stern hatte
gesehen, dass Maria und Josef sich auf den Weg nach Bethlehem
gemacht hatten. So dachte
er bei sich:
„Eigentlich könnte ich mich ja auch auf den Weg
machen, um zu sehen, ob dort in Bethlehem etwas Besonderes geschieht. Aber ich
bin ja viel zu klein. Weit kann ich alleine nicht leuchten. Da muss ich wohl
noch andere Sterne mitnehmen .“
Nach
einigem Zögern machte sich der kleine Stern auf den langen Weg nach Bethlehem
Nach einer Weile traf er
einen größeren Stern.
Der größere Stern fragte
den kleinen Stern
„Wohin
gehst du?“
Da sagte der kleine Stern:
„Ich bin auf dem Weg nach Bethlehem. Aber ich bin so
klein und ich leuchte nicht weit genug. Kannst du mich nicht begleiten?
Da antwortete der größere
Stern:
„Gerne würde ich dich begleiten! Aber ich kann meinen
Platz nicht verlassen. Auf der Erde gibt es riesige Wüsten ohne Straßen und
Wege. Alles sieht dort gleich aus. Tagsüber zeigt die Sonne den Menschen den
Weg, nachts leuchte ich damit sie die Oasen finden. Wenn ich meinen Platz
verlasse, verirren sie sich.
Aber warte, ich werde dir etwas mitgeben.“
Und
der größere Stern rüttelte und schüttelte sich und ein Strahlenregen ergoss
sich über den winzig kleinen Stern.
„Vielen Dank. Ich bin schon viel größer und funkelnder
geworden. Ich leuchte auch schon etwas stärker. Bestimmt werde ich den Weg
finden. „
Und
so zog der kleine, etwas gewachsene Stern weiter.
Nach einiger Zeit traf er
einen wunderschön leuchtenden Stern.
„Hallo kleiner Stern, wohin gehst du?“
Da sagte der kleine Stern:
„Ich bin auf dem Weg nach Bethlehem. Aber ich bin
immer noch klein und leuchte nicht weit genug. Kannst du mich begleiten?“
Da erwiderte der
wunderschön leuchtende Stern:
„Gerne würde ich dich begleiten. Aber
ich kann meinen Platz hier nicht verlassen. Die Zugvögel, die aus den kalten
Ländern, wo jetzt Winter ist, in den warmen Süden fliegen, richten sich nach
meinem Schein. Verlasse ich meinem Platz, müssen sie erfrieren. Aber warte, ich
werde dir etwas von mir mitgeben.“
Und der wunderschön
leuchtende Stern rüttelte und schüttelte sich
und ein Strahlenregen
ergoss sich über den winzig kleinen Stern.
„Vielen Dank. Nun bin ich noch ein bisschen größer.
Uiii, ich leuchte auch viel stärker. Ich werde bestimmt den Weg nach Bethlehem
finden.“
Und
so zog der kleine noch größer und leuchtender gewordene Stern weiter.
Es
dauerte nicht lange, da traf er einen großen und schon sehr alten Stern.
Der große, schon sehr alte
Stern fragte den kleinen Stern:
„Hey du, wo gehst du hin?“
Da sagte der kleine Stern
wieder:
„Ich bin auf dem Weg nach Bethlehem. Aber ich bin
immer noch klein und leuchte nicht weit genug. Kannst du mich begleiten?“
Aber auch der große, schon
sehr alte Stern antwortete:
„Gern würde ich dich begleiten. Aber ich kann meinen
Platz hier nicht verlassen. Ich leuchte allen Seeleuten auf den dunklen Meeren.
Ohne mich wären sie und ihre Schiffe verloren. Aber warte, ich werde dir etwas
mitgeben.“
Und auch der große und schon
sehr alte Stern rüttelte und schüttelte sich und
wieder ergoss sich ein Strahlenregen über den schon viel, viel größer
gewordenen kleinen Stern.
Aus unserem winzig kleinen
Stern war nun durch die Geschenke der drei anderen Sterne ein riesengroßer
Stern geworden.
Lang
war sein Weg. Aber endlich war er in Bethlehem angekommen.
Über
einem Stall hielt er an, um sich erstmal ein bisschen auszuruhen. Voller
Freude, es geschafft zu haben, rüttelte und schüttelte er sich, dass es nur so funkelte und sprühte.
Als er an sich heruntersah,
bemerkte er, dass er einen prächtigen Schweif bekommen hatte. Er war der schönste und
strahlendste Stern am ganzen Himmel geworden.
Und der armselige Stall leuchtete
in einem himmlischen Sternenlicht.
Man konnte plötzlich ganz
deutlich spüren:
Hier wird etwas ganz Besonderes
geschehen!
Stadtpfarrer W. Johannes Kowal bedankt sich ganz herzlich
bei allen Beteiligten, die den Waldadvent in der Fatma-Grotte organisierten
und gestalteten.