Am frühen Mittwochabend veranstaltete das kath. Bildungswerk
Meßkirch unter der Leitung von Waldemar Gorzawski einen Lichtbild- und Theaterabend:
Die Radfahrer Heimo Sauter und Andreas Schmid berichteten den Versammelten von
ihrer Fahrrad-Pilgertour zu Heimerads Ehren nach Rom, wohin der Heilige
seinerzeit seine erste weite Pilgerwanderung unternahm, und der eigens
arrangierte regional bekannte Schauspieler Michael Skuppin trug in seinen
Rollen als Barde sowie als Zeitgenosse des hl. Heimerad fachkundig, belesen und
gekonnt eigene Dichtungen in Reimform vor.
An den Folgetagen war den Reisenden bestes Wetter bei
schönstem Sonnenschein beschert. Unter anderem stand auch die frühere Bischofsstadt
Konstanz auf dem Besichtungsplan. Man kann davon ausgehen, dass Heimerad dort
seine theologische Ausbildung genoss und möglicherweise sogar zum Priester geweiht
wurde. Dieses „Rom am Bodensee“ brachte Stadtpfarrer Stefan Schmid aus Meßkirch
der Gruppe näher, der selbst aus Konstanz stammt.
Großer Pilgertag war für die Wallfahrer aus dem Wolfhager
Land Sonntag, der 13. Oktober, an dem sie am Erntedank-Familiengottesdienst der
Meßkircher Kirchengemeinde teilnahmen, der wegen umfassender Sanierung der
dortigen Stadtpfarrkirche im Herz-Jesu-Heim stattfand.
Dort hatte man eigens die große neobarocke Heimerad-Statue
aufgestellt. Zwar hatte der Heilige – wie man aus seiner Vita aus dem 11. Jahrhundert
weiß – infolge seines Wanderpriester-Daseins einst einen immer größeren Bogen um Meßkirch gemacht und
war trotz Bitten aus der eigenen Familie nicht mehr dorthin zurückgekehrt; in
seiner Heimatstadt hat man dennoch das Andenken an den großen Sohn der Stadt bewahrt
und ihn in der Barockzeit sogar im Deckengemälde der Stadtpfarrkirche St.
Martin abgebildet. Davon konnte sich die Reisegruppe bei einer
Kirchenbaustellen- und Stadtführung überzeugen.
Beim gemeinsamen Mittagessen ergriff Gemeindereferent
Alexander von Rüden die Gelegenheit, den Veranstaltern und den rührigen Helfern
vor Ort für die Gastfreundschaft zu danken, die Grüße aus dem Pastoralverbund St. Heimerad Wolfhager Land
und des Museumsvereins Kloster Hasungen zu übermitteln und sowohl eine Geldspende
der Pilger als Beitrag zur Renovierung der Meßkircher Stadtpfarrkirche als auch
einen Scheck des Pastoralverbunds als Zuschuss für die bevorstehende Herausgabe einer neuen Heimerad-Anthologie zu
überreichen.
Weitere Ziele während der Reise waren unter anderem die
Heiligtümer des Einsiedlers Bruder Klaus in Sachseln und Flüeli inmitten der Schweizer
Alpen, der Rheinfall in Schaffhausen, die Erzabtei Beuron, die Stadt Radolfzell am Bodensee und die
Basilika Birnau.
Am letzten Abend der Reise kehrten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer in einer Besenwirtschaft ein und bekamen die regionaltypischen
Dünnele (ähnlich wie Flammkuchen) sowie das ein oder andere Hochprozentige zur Verkostung.
Ein Erinnerungstreffen ist für Ende November geplant, wo alle
noch einmal zusammenkommen und Erinnerungen an die Reise in Bild und Gespräch
auffrischen können.
Textquelle: Gemeindereferent Alexander von Rüden
Bildquelle: Gemeindereferent Alexander von Rüden, Meggie
Ratajczak und Waldemar Gorzawski (Meßkirch).