Die richtigen Entscheidungen in einer Notsituation zu
fällen, ist selbst für Erwachsene keine Selbstverständlichkeit. Dazu gehören
das Alarmieren von anderen Betroffenen, das zur Hilfe holen von Rettungskräften
und nicht zuletzt die Eigensicherung.
Für Kinder ist es daher besonders wichtig, dass sie schon
früh lernen in der Not instinktiv richtig zu handeln. Genau hier setzt die
Brandschutzerziehung im Kindergartenalter an. Bereits seit vielen Jahren
kooperiert die katholische Kindertagesstätte St. Vinzenz mit der freiwilligen
Feuerwehr aus Naumburg.
In diesem Jahr stand im Herbst an zwei Tagen
Brandschutzaufklärung mit Carolin Heger und Patricia Lattemann
(Brandschutzkoordinatorin der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Naumburg) und
Ulli Siebert (Leitung der Jugendfeuerwehr) auf dem Programm.
Frau Lattemann, Frau Heger und Herr Siebert übernehmen in
der Feuerwehr auch den Bereich der Koordination der Jugendarbeit und vermittelt
das richtige Verhalten in Notsituationen.
Durch Schilderung von „gefährlichen“ Situationen, die als
Inhalt richtige und falsche Erlebnisse im Umgang mit dem Feuer beschrieben und
von den Kindern als richtig oder falsches Verhalten erkannt und beschrieben
werden sollten, gelang Frau Heger und Frau Lattemann wieder ein guter Einstieg.
Für den Fall der Fälle, wenn es doch anfängt zu brennen,
wurde das richtige Verhalten durchgesprochen. „Dabei geht es auch darum, was
die Kinder tun sollen, falls sie die Feuerwehr nicht per Telefon rufen können,
also vom Rauch eingeschlossen sind“. Wichtige Maßnahmen, wie alle Türen hinter
sich zu machen, Decken vor den Türschlitz legen, das Fenster öffnen, laut
bemerkbar machen und um Hilfe rufen gehörten dabei zu den Erstmaßnahmen.
Tritt ein Notfall ein, ist es wichtig, dass die Kinder in
der Lage sind, Hilfe zu alarmieren. Eine weitere wichtige und anschließende
Übung war das Absetzen eines Notrufs.
Besonderes Interesse zeigten die Kinder an der realistischen
und praxisnahen Vorstellung der Ausrüstung eines Feuerwehrmannes. Frau Heger
schlüpfte gekonnt in ihre komplette Schutzbekleidung und legte die
Atemschutzausrüstung an.
Um bei den Kindern die Ängste vor der Atemschutzmaske
abzubauen, demonstrierte sie ebenfalls beim Anlegen des Gerätes die Funktion
und Technik. Anfassen war erlaubt. Sie wurde von den Kindern natürlich
genauestens begutachtet und Kleine Hände und kleine Füße probierten dann auch
die Schutzkleidung aus. „So ein Helm kann ganz schön groß sein.“
Für alle Gruppen stellte die freiwillige Feuerwehr zum
Abschluss der Brandschutzaufklärungsaktion ihr vollausgestattetes Feuerwehrauto
vor. Ein weiteres Highlight war das Hineinsetzen in das Feuerwehrauto, um die
Innenausstattung kennen zu lernen.
Mit dieser praktischen Lerneinheit wird in jedem Jahr den
Kindergartenkindern sicherheitsbewusstes Verhalten im Brandfall vermittelt.
Aber nicht nur die Kinder erhalten diese Präventionsarbeit, sondern auch die
Erzieherinnen werden jährlich mit einer Brandaufklärung durch
Stadtbrandinspektor Thomas Heger fortgebildet.
Natürlich umfasst diese Brandschutzaufklärung eine
Räumungsübung, die in Zusammenarbeit mit der freiwilligen Feuerwehr Naumburg
unter Einbeziehung eines Feuerwehreinsatzes im nächsten Jahr geplant ist.
Diese Übung ist für die Kinder sowie für die Erzieherinnen
immer wieder eine Lernkontrolle über ihr Brandverhalten im Ernstfall und wird
auch nicht vorher angekündigt.
Eine kontinuierliche, systematische und effektive
Brandschutzaufklärung ist im Rahmen der Präventionsarbeit nur dann
wirkungsvoll, wenn bei allen Beteiligten das Brandschutzbewusstsein vorhanden
ist.
Die Kinder und die Erzieherinnen bedanken sich recht
herzlich bei Patricia Lattemann und Carolin Heger für ihr Engagement in der
Brandschutzaufklärung und freuen sich auf die weitere sehr gute Zusammenarbeit
mit der freiwilligen Feuerwehr von Naumburg.